Kann ein Mensch 700 Kilometer rennen ?

Ich wollte es nicht glauben, als ich diese Sendung sah:

https://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/bb825f94-27ad-3a77-bc21-5ac98b92a103/7947079?generateCanonicalUrl=true

"…ohne Probleme bewältigen sie Strecken über 300 km …

https://de.wikipedia.org/wiki/Tarahumara

… barfuß oder höchstens mit Sandalen (Huaraches). Der Rekord liegt bei 700 km in 48 Stunden…"

(Nach meinem ersten 42-Kilometer-Berlin-Marathon  schleppte ich mich mit letzter Kraft zum S-Bahnhof, schaffte es kaum die Treppe hoch und hatte drei Tage Muskelkater…)

Laut ZDF verbrauchte dieser Hyperweltrekordläufer etwa 45.000 kcal.

700 km : 48 h = 15 kmh ……. im unter 3 Stunden Tempo … 17 (siebzehn) Marathonrennen hintereinander !!!

https://www.wikifit.de/kalorientabelle/obst/banane

Bei 115 kcal pro Banane brauchte der Tarahumara für diesen Rekord 400 Bananen

Ich lese weiter :

"Man sagt von ihnen , dass sie wahrscheinlich die einzige Gruppe von Indígenas sind, die nie unterworfen wurde…

Ab 1607 versuchten die Jesuiten und Franziskaner, die Tarahumara zu bekehren. Einer der ersten Jesuiten dort versuchte sie mit Gewalt zu missionieren, worauf sie sich bewaffnet zur Wehr setzten…… Auch die nordwestlich und nordöstlich lebenden Apachen überfielen ihre Siedlungen ab Mitte des 17. Jahrhunderts und bekämpften sie erbittert…. Die Spanier zwangen manche Tarahumara, die sich nicht in den Bergen verstecken konnten, für sie auf spanischen Anwesen (Haziendas) oder Minen als Peons zu arbeiten. 1825 wurde ein Gesetz verabschiedet, welches Land zur landwirtschaftlichen Nutzung freigab. Landlose Mexikaner kamen in Scharen und vertrieben die Tarahumara abermals von ihrem fruchtbaren Land…

 
 
Am tiefsten Punkt des Canyons, im Urique Canyon, lebt die größte Gruppe von mexikanischen Ureinwohnern, die „Rarámuri". Durch die gesamte Barranca del Cobre schlängelt sich außerdem die aufwändig gebaute Eisenbahn „Chepe", die von Los Mochis nach Chihuahua führt, auf 655 Km die Berge hoch bis an Stellen, von denen man weitreichende Blicke in das Schluchtengebiet werfen kann…."
 
 
 
Biologisch könnte diese unfassbare Ausdauerleistung möglich sein:
 
"…dass der Bär 232 Stunden ohne Pause geschwommen ist – bei Wassertemperaturen von zwei bis sechs Grad.  In diesen fast zehn Tagen legte das Weibchen im Spätsommer 2008 kaum vorstellbare 687 Kilometer zurück. Anschließend lief es noch einmal 1800 Kilometer über das Eis. Die Forscher um George Durner vom USGS hatten das Tier zuvor betäubt und ihm ein GPS-Halsband verpasst. So konnten sie innerhalb von zwei Monaten seine Bewegungen verfolgen. Ein Sensor, den sie der Bärin unter die Haut implantiert hatten, zeichnete außerdem Daten zur Wassertemperatur auf. Bei einem erneuten Zusammentreffen betäubten die Wissenschaftler das Tier wieder – und befreiten es vom Beobachtungsgerät. Die Forscher konnten bei der Gelegenheit außerdem feststellen, dass das weiße Raubtier innerhalb von zwei Monaten rund 22 Prozent seines Körperfetts eingebüßt hatte….
 
 
 

Über schotti

* geb. 1949 in Berlin * 1967-1971 Physikstudium an der Humboldt-Universität Berlin * 1975 Diplom in München * 1976 wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPI für Astrophysik in Garching * 1977-1978 Redakteur beim Elektronik Journal München * 1979-1988 Aufbau eines Bauhandwerkbetriebes in München * 1989-1990 Songwriter/Sänger in San Diego (USA) * 1991-heute eigenfinanzierte Forschungsarbeit in Berlin

2 Kommentare zu “Kann ein Mensch 700 Kilometer rennen ?”

  1. schotti sagt:

    Survival of the fittest – ist das Gesetz des Lebens.
    https://www.zdf.de/zdfinfo/ursprung-der-menschheit-wie-der-mensch-die-welt-eroberte-28772654.html

    In dieser Fernsehsendung hiess es,
    dass die afrikanischen Steinzeitjäger Antilopen solange hinterherrannten, bis diese aufgaben.
    Ich lernte, dass die mitochondriale DNA nur von der Mutter weitergegeben wird
    und man so alle Wanderungen aus Afrika erklärt:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Mitochondriale_DNA
    Das Vorhandensein einer eigenen DNA ist einzigartig unter den Zellorganellen der Tiere, bei den Pflanzen besitzen die Chloroplasten dieselbe Eigenschaft. Dies ist Ausgangspunkt für die Endosymbiontentheorie, die besagt, dass Mitochondrien und Chloroplasten ursprünglich eigenständige Organismen waren, die im Laufe der Evolution in tierische bzw. pflanzliche Vorläuferzellen inkorporiert wurden…
    Die mtDNA wurde 1963 von Margit M. K. Nass und Sylvan Nass[1] mit elektronenmikroskopischen Methoden[2] und 1964 von Ellen Haslbrunner, Hans Tuppy und Gottfried Schatz[3] aufgrund biochemischer Messungen entdeckt…
    Die humane mtDNA besteht aus 16.569 Basenpaaren mit 37 Genen (13 mRNAs (codieren für Protein-Untereinheiten der Atmungsketten-Komplexe I, III, IV und V), 22 tRNAs und zwei rRNAs (12S und 16S rRNA)).[5][6] Die mtDNA besitzt 100–10.000 Kopien pro Zelle mit 10–15 Molekülen pro Mitochondrium….

  2. schotti sagt:

    https://www.derstandard.at/story/2000121410954/ultradistanzlauf-5000-kilometer-in-49-tagen

    Salzburg – Als der italienische Sieger nach 43 Tagen, 12 Stunden, 7 Minuten und 26 Sekunden das Ziel erreichte, hatte der Österreicher Ushika Muckenhumer noch rund sechs Wettkampftage und einige Laufkilometer vor sich um schließlich als Zweiter anzukommen. Da nicht davon auszugehen ist, dass die Geschwindigkeit bei diesem Rennen irrwitzig niedrig ist, muss also die Distanz entsprechend groß sein. Und das ist sie bei Ultradistanzläufen wie dem Sri Chinmoy Self-Transcendence 3100-Mile Race, das Daumen mal Pi über rund 5000 Kilometer führt.

    Um 20 Stunden verbessert
    Muckenhumer kam schließlich in einer Zeit von 49 Tagen, 11 Stunden, 27 Minuten und 55 Sekunden an. Der Geschäftsführer eines Salzburger Musikinstrumentengeschäfts erzielte damit seine persönliche Bestleistung im längsten zertifizierten Straßenlauf der Welt. Er war 20 Stunden früher im Ziel als bei seiner Teilnahme an dem 5000-Kilometer-Lauf im Jahr 2018. Der 52-Jährige, der schon dreimal an dem Wettkampf teilnahm, bemerkte: "Ein Teil von mir ist jetzt froh, dass der Lauf zu Ende ist – nicht mehr um 5 Uhr aufstehen, kein Leiden mehr -,mein Inneres aber etwas traurig. Das innere Gold, das ich bei einem solchen Lauf erhalte, ist enorm. Innerer Frieden kam herab, den auch die Besucher und Nachbarn des Parks wahrgenommen haben. Durch jeden Ultralauf wird in mir etwas zum Positiven verändert. Diesmal verschwand meine Ungeduld."

    1-Kilometer-Runde im Park
    Der Ultradistanzlauf findet auf einer vermessenen etwas mehr als 1 km langen Runde in Salzburgs Glanspitz-Park entlang des Flusses Salzach statt. Den Sieg beim diesjährigen Rennen holte sich der Italiener Andrea Marcato (38), der in Lughetto, einer Vorstadt von Venedig aufwuchs und in einem Lebensmittelbetrieb in Zürich arbeitet. Den Weltrekord stellte im Jahr 2015 Ashprihanal Aalto, ein finnischer Postbote, in 40 Tagen, 9 Stunden und 6 Minuten auf. Er legte durchschnittlich 77 Meilen, umgerechnet 123 km pro Tag zurück.

    Eis, Kuchen und Schlagobers
    Im Gegensatz zu dem Gewinner, der 10 kg bei dem Lauf verlor, legte Muckenhumer trotz den 100 km, die er pro Tag lief oder ging, 3 kg zu. Der zweitplatzierte Vegetarier setzte auf Trennkost, um das Ziel zu erreichen, er soll an die 10000 Kalorien pro Tag verzehrt haben. Seine Lieblingsspeisen seien Eiscreme, Kuchen und Schlagobers. Auch die "neue Erfindung" Mascarpone-Shake mit Schokolade oder Früchten habe es ihm angetan. Sie sei leicht verdaulich. Zur Siegerehrung wünschte er sich eine Kardinalschnitte und die sollte er kriegen: Ihm wurde eine Kreation in Übergröße von einer Wiener Konditorei serviert.

    Eine Kardinalschnitte für den Zweitplatzierten.
    Foto: Sri Chinmoy Marathon Team
    "Wenn negative Gedanken kamen und ich an Geschwindigkeit verlor, hat mir bei diesem Rennen besonders das innerliche Singen meditativer Lieder geholfen. Meine Geschwindigkeit kam zurück.", berichtet Muckenhumer. Um die Distanz von über 118 Marathons hintereinander genau 4989 km zurückzulegen, musste er mehrmals das Schuhwerk wechseln, weil die Schaumstoffkonstruktion seiner Lieblingsschuhe nach Anbringen eines neuen Absatzes Schmerzen erzeugte. "10 bis 20 Paar Schuhe habe ich sicher verbraucht", meinte der Ultraläufer.

    Fünf Starter
    Dieses Jahr haben sich fünf erfahrene Ultradistanzläufer an die 24. Ausgabe des Mount Everests des Laufens gewagt: Nachdem Muckenhumer und Marcato ihr Ziel erreichten, waren noch der nahe Prag wohnende Tscheche MilanJavornicky (46), der in Island lebende Ire Nirbhasa Magee (41) und Ananda-Lahari Zuscin (45) aus Kosice in der Slowakei auf der Strecke. Am 3. November um Mitternacht geht der Lauf zu Ende. Nur noch Magee wird die 3100 Meilen innert 52 Tagen bewältigen können.

    Die Teilnhehmer müssen zumindest mehr als zwei Marathons pro Tag – 96 km -bewältigen, um ihr Ziel zu erreichen. Gelaufen werden darf täglich von 6 Uhr morgens bis Mitternacht. Der Wettkampf, der 23 Jahre lang in New York ausgetragen wurde, findet coronabedingt dieses Jahr erstmals in Österreich statt.

    Selbsttranszendenz
    Der Sellbsttranszendenz-3100-Meilen-Lauf wurde 1997 von dem in Indiengeborenen Meditationsmeister, Sportler und Musiker Sri Chinmoy, der selbst an vielen Marathons und Ultraläufen teilnahm, für talentierte Läufer ins Leben gerufen. Sri Chinmoy (1931 – 2007) beschrieb den Nutzen eines Mehrtageslaufs einmal folgendermaßen: "Das Hinauswachsen über sich selbst (Selbsttranszendenz) ist das einzige, was ein Mensch braucht, um wirklich glücklich zu sein. Daher helfen diese Rennen den Läufern enorm, auch wenn sie äußerlich viele Strapazen auf sich nehmen. Schließlich fühlen sie am Ende des Laufes, dass sie etwas Bedeutungsvolles erreicht haben." (red, 3.11.2020)

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